Schwöppe plant kein Holsen II

Teamfoto_BV21_2015_2016Fußball-Bezirksliga: BV 21 Stift Quernheim will oben mitspielen – Carlos Carvalho fehlt verletzt

Kirchlengern(BZ). Stift Quernheim bleibt Stift Quernheim. Frank Schwöppe duldet in diesem Punkt keine anderen Interpretationen. »Wir wollen hier keinen VfL Holsen II aufbauen«, sagt der neue Trainer des BV 21. Zwar haben viele Neu-»Stifte« eine Vergangenheit in Holsen, aber eine Kopie des VfL soll es im Friedenstal nicht geben. Und dennoch hat sich Stift in der Fußball-Bezirksliga viel vorgenommen.

Der Trainer, der Sportliche Leiter Michael Hanke und vier neue Spieler – sie alle haben jahrelang für Holsen gearbeitet. Hanke übernahm bei dem Verein, für den er in der Altliga noch selber spielt, die Sportliche Leitung und lotste Schwöppe nach dessen Trennung von Holsen ins Friedenstal. Mit Carlos Carvalho, Niklas Wüllner, Marcel Ebmeyer und Pascal Siebers folgten ihm vier Spieler. »Ich habe in Stift Quernheim zugesagt, weil ein gutes Team vorhanden ist, das ich weiterentwickeln möchte. Dass drei Leistungsträger aus Holsen ebenfalls gerne zu Stift Quernheim wechseln wollten, hat die Sache erleichtert«, sagt Schwöppe.

Der ehrgeizige Trainer verlangt viel von seinen Spielern. Er will sie fordern und fördern. Im 22 Mann starken Kader ist jede Position doppelt besetzt, Schwöppe forciert den Konkurrenzkampf. Und alle haben die gleichen Chancen. »Es gibt keine Automatik, dass der Wüllner sowieso spielt, weil er aus Holsen kommt. Über großen Konkurrenzkampf wollen wir uns nach oben aufschaukeln.«
Von der hohen Intensität, die seit Saisonstart in den Trainingseinheiten herrscht, ist Michael Hanke begeistert. »Sie trainieren am oberen Level.«

Der eine oder andere, der den Aufschwung der Stift Quernheimer aus der Kreisliga A bis hin zum gehobenen Bezirksligisten mitgemacht hat, muss sich dabei umstellen. Der Konkurrenzkampf ist deutlich größer als gegen Ende der Vorsaison. »Auch in meinem letzten Jahr in Holsen habe ich erlebt, dass sich nicht mehr alle zu 100 Prozent rein hängen«, sagt Hanke. Einer der Gründe, aus denen Michael Albrecht seinen Trainerstuhl nach Jahren erfolgreicher Arbeit im Friedenstal räumte. Die Mannschaft brauche neue Impulse. Und die bekommt sie. In den Testspielen überzeugten die »Stifte« bisher aber nicht.

Ein Grund zur Beunruhigung ist das für Schwöppe nicht. Das eine oder andere Ergebnis sollte man zwar besser nicht an die große Glocke hängen, aber auch diese Spiele waren für den Trainer »recht hilfreich. Es hilft, die Dinge realistischer zu betrachten. Gegenüber dem einen oder anderen, der uns zum Favoriten erklärt hat, können wir sicherlich jetzt etwas anders argumentieren.« Außerdem wäre es aus Sicht des Trainers etwas komisch, »wenn ich hier hin komme und von Anfang an alles klappt«.

Neuzugänge_BV21Was Schwöppe in allen bisherigen Testspielen beobachtet hat: Stift Quernheim kreiert Chancen. »Ein Team, das man nach vorne spielen lassen muss.« Zwar will der neue Trainer nicht mehr so sehr auf lange Bälle und schnelle Stürmer setzen, die Offensive bleibt aber das Prunkstück. »Ich komme hier nicht und sage, ich bin Trainer Schwöppe und ich spiele dieses eine System«, will Schwöppe flexibel bleiben. Auf den ersten Blick ist der Kader zwar besonders in der Offensive gut besetzt, Schwöppe kann sich aber gut vorstellen, den einen oder anderen Spieler umzufunktionieren.

Den drei Abgängen Daniel Kreimer, Ingemar Kröhnert und Lars Wißmann stehen sechs externe Neuzugänge gegenüber. Neben den vier »Mitbringseln« aus Holsen sind das Innenverteidiger Simon Hebrock (SG Herringhausen-Eickum) und der offensive Mittelfeldspieler Andreas Derksen (SV Hüllhorst-Oberbauerschaft). »Die beiden sind echte Verstärkungen«, sagt Schwöppe. Zudem absolvierten drei Spieler aus der eigenen A-Jugend die Vorbereitung mit dem Bezirksligakader. Dem gegenüber stehen mit Renée Terbeck, Pascal Siebers und Jan Strauch die drei »Oldies« des Teams. Das Verletzungspech hat Carlos Carvalho erwischt, der sich Donnerstag an den Bändern im Knöchel verletzt hat und an Krücken geht. »Für solche Verletzungen ist Carlos anfällig. Aber er kommt auch immer schnell wieder«, sagt Schwöppe, der für unbestimmte Zeit auch noch auf Caner Yakmaz (Kreuzbandriss) verzichten muss.

In einer aus seiner Sicht »auch durch die Absteiger stärker gewordenen« Bezirksliga wäre es für Schwöppe »vermessen, schon im ersten Jahr das Topziel auszurufen. Im Moment greift noch nicht alles.« Auch Michael Hanke spricht davon, keinen Druck zu haben. »Aber wir haben schon Ziele.« Stift Quernheim will oben mitmischen. »Sechs bis acht andere Teams werden das auch tun«, sagt Schwöppe.

(Text- und Bildquelle: Bünder Zeitung vom 10.08.2015)

Veröffentlicht in 1. Mannschaft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.