Der Bezirksligist geht mit einem deutlich vergrößerten Kader in die neue Spielzeit. Ganz zufrieden ist Trainer Rolf Kuntschik aber noch nicht.
Ein achtbares 3:3 gegen den Westfalenligisten TuS Tengern, dazu ein 3:1-Sieg beim Landesligisten SV Eidinghausen-Werste – die ersten Testspiele in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Bezirksliga verliefen für den BV Stift Quernheim durchaus verheißungsvoll. Allerdings zeigt die Leistungskurve der Mannschaft kurz vor dem Saisonstart am kommenden Sonntag bei TuRa Löhne zum Leidwesen von Trainer Rolf Kuntschik eher nach unten. So unterlagen die Stift Quernheimer im Kreispokalspiel beim A-Ligisten Spvg Hiddenhausen Ende Juli mit 0:2, auch mit der Leistung beim 3:0-Sieg gegen den Bünder SV war Kuntschik alles andere als zufrieden.
„Als wir kurz nach der Halbzeitpause das erste Tor gegen Bünde gemacht haben, hätten wir schon 3:0 hinten liegen müssen“, kommentierte der Trainer. „Dass wir nach dem Trainingslager in Obernkirchen in ein kleines Loch fallen, war zu erwarten, aber ich hätte gedacht, dass die Kurve kurz vor der Saison wieder nach oben geht. Nach dem Eidinghausen-Spiel hatte ich das Gefühl, als habe jemand den Stecker gezogen.“
Auch die Trainingsbeteiligung lasse aufgrund von Urlaub oder Arbeit derzeit zu wünschen übrig.
Grundsätzlich ist der erfahrene Coach jedoch mit seinem Kader, der durch acht Zugänge verstärkt wurde, sehr zufrieden. „Wenn alle Mann an Bord sind, haben wir eine gute Truppe am Start“, ist Kuntschik überzeugt. Allerdings fällt mit Marten Stallmann einer der neuen Spieler mit einem Kreuzbandriss längerfristig aus, auch Daniel Wester und Nico Fiedler plagen sich noch mit Verletzungen herum und konnten bisher noch nicht ins Training einsteigen.
Noch nicht voll belastbar ist zudem Offensivspieler Maximilian Laege, der aufgrund hartnäckiger Probleme am Schambein in den vergangenen zwei Jahren kaum gespielt hat. „Da müssen wir einfach abwarten, wie es sich entwickelt“, so Kuntschik.
Leichte Probleme hatte zuletzt auch der vom SV Schnathorst gekommene Routinier Christoph Kuhlmann, dem der Trainer zutraut, zu einer Leitfigur zu werden. „Christoph hat ein überragendes Kopfballspiel und bringt auch sonst alles mit. Er kann zu einer Säule in unserem Spiel werden.“ Auch der vom VfL Mennighüffen gekommene Burak Cosar hat bislang einen sehr guten Eindruck hinterlassen. „Er hat gegen Tengern und Eidinghausen im defensiven Mittelfeld ganz starke Spiele gemacht“, lobt der Trainer den Defensivakteur.
Sorgen bereitet Kuntschik allerdings die gewisse Lethargie, die sich von Zeit zu Zeit in der Mannschaft ausbreite. „Da fehlt es mir dann an der nötigen Laufbereitschaft und Aggressivität, das ist mir alles zu leblos. Vor allem gibt es bei uns niemanden, der die anderen mitreißt und sagt ,Wir packen jetzt mal an’. Dieser Schlendrian macht mir Sorgen. Wenn der raus ist, spielen wir eine gute Saison, wenn nicht, bekommen wir Probleme“, fasst Kuntschik zusammen und nimmt dabei vor allem die etablierten Spieler in die Pflicht.
„Einige haben sich da so eine Art Wohlfühloase gebaut, da müssen wir dringend raus“, fordert der Trainer. Favoriten auf den Meistertitel sind für Kuntschik der TuS Jöllenbeck und RW Kirchlengern. Bei der Formulierung eines Saisonziels für sein Team möchte sich Kuntschik noch nicht festlegen. „Das müssten die Jungs eigentlich selber formulieren.“
BV Stift Quernheim Saison 2019/2020
Abgänge: Timo Nuyken (TuS Tengern II), Kevin Weinhardt (Pause).
Zugänge: Tom Cedric Blümel (A-Jugend JSG Kloster-Stift-Dünne), Burak Cosar (VfL Mennighüffen), Christoph Kuhlmann (SV Schnathorst), Fynn Niclas Salam (A-Jugend Preußen Espelkamp), Tibor Leon Sander (Preußen Espelkamp), Fabian Schneider, Dennis Sundermeier (beide VfL Holsen), Marten Stallmann (A-Jugend RW Kirchlengern).
Kader ohne Zugänge: Lukas Heller, Leon Quirin; Fabian Ebeling, Christian Fahrnow, Nico Fiedler, Alexander Hermann, Jannik Korte, Kai Krüger, Maximilian Laege, Patrick Langer, Shindar Mohammad, Fabian Schnelle, Manuel Vette, Daniel Wester, Robin Wemhöner, Mihail Yanev.
Trainer: Rolf Kuntschik (im dritten Jahr).
Torwarttrainer: Rouven Elendt.
Betreuer: Herbert Quirin.
Titelfavoriten: RW Kirchlengern, TuS Jöllenbeck.